Schulen des Ischan

Aus Trigardon
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Geschichte

Schon in längst vergessenen Tagen war es üblich, dass die wichtigsten Sippenoberhäupter der Arbonier dem Heerführer des Stammes ihre Kinder als Geiseln stellen mussten, um ihre Loyalität zu beweisen. Diese Geiseln wurden gemeinsam mit den Kindern des Heerführers erzogen, im Waffenhandwerk geschult und daran gewöhnt, sich als quasi-familiärer Verband des zukünftigen Heerführers zu sehen.

Im einundzwanzigsten Jahr vor Beginn der heutigen Zeitrechnung wurden die Schulen des Ischan auf Geheiß von Hektor Karoman anh Rhack erbaut. Die Wahl des Ortes fiel auf eine heilige Kultstätte Arbos, an dem das Tejadun endet und das Längstal von Arbon beginnt – heute einer der nördlichsten Punkte in der Baronie Arden.

Als Lehrer verpflichtete Hektor neben den fähigsten Kriegern seines Gefolges auch Priester und Schamanen, die die Zöglinge in den Kulten Arbos, Riamodans und nicht zuletzt Ischans unterwiesen. Von Letzterem, den man natürlich einerseits als Patron der Jäger, Schmiede und Krieger, andererseits aber auch ganz bewusst als Patron des Kriegsgegners verstand, bekam das neue Haus seinen Namen.

Schon bald wurden die Schulen des Ischan zu einer ehrwürdigen Institution, an der ein zentraler Kalender geführt und erste rudimentäre Geschichtsschreibung begonnen wurde.

Heutige Bedeutung

Der Geiseltausch der edlen Sippen ist heute vorwiegend in Formen von Pagen-, Knappen- oder Zofendienst übergegangen. Doch noch immer ist es üblich, dass die Erben der edelsten Häuser stattdessen gemeinsam in den Schulen des Ischan erzogen werden. Das Element des Zwanges ist dabei nicht mehr gegeben. Vielmehr ist es ein politisches Statement, eines oder mehrere Kinder dorthin zu geben.

Anteil an ihrem elitären Charakter hat auch der Umstand, dass die Ausbildung auf den Schulen des Ischan so teuer ist, dass nicht jeder oder jede Adlige es sich für seine oder ihre Kinder leisten kann.

Erziehung

Auf den Schulen des Ischan pflegt man einen klösterlichen Lebensstil. Mit strapaziösen und zuweilen auch unverholen brutalen Methoden sollen die Zöglinge zu Härte und Bedürfnislosigkeit erzogen werden.

Wie Pagen und Knappen lernen sie den Umgang mit den meisten bekannten Waffen, Reiten, Recht, Religion, Kriegskunst und Kulturelles im Sinne einer beginnenden höfischen Gesellschaft. Aber wie Novizen und Akoluthen erlernen sie auch das Lesen, Schreiben und Rechnen, religiöse Mysterien und Redekunst.

Die Lehrjahre beginnen mit sechs oder sieben Jahren und enden mit achtzehn oder neunzehn. Mindestens die zwei Jahre danach werden mit dem Leben und Dienen in der Welt verbracht.

Der Schutzgeist

Im Alter von ca. 21 Jahren kehren die Schüler zurück zu den Schulen und unterziehen sich einem uralten, von geheimen Mysterien bestimmten Initiationsritus, bei dem es hier und da auch schon zu Todesfällen gekommen ist. Die Initiation kann von Ritterschlag, Cirkaterweihe oder Lehensvergabe begleitet werden, muss aber nicht.

In Form eines Traumes oder einer Vision werden Ischans Schüler von ihrem Schutzgeist ausgewählt, der sich in Form eines Tieres oder Fabeltieres offenbart. Es gibt immer nur einen lebenden Schüler Ischans mit dem gleichen Schutzgeist. Dieses Tier kann fortan im Namen geführt werden (z. B. "Rikasch anh Argaine, Ischans Löwe"), doch den während der Initiation errungenen wahren Namen des Geistes hält der Schüler geheim. Das gilt selbst dann, wenn der Schutzgeist eine prominente mythologische Figur ist, deren wahrer Name evtl. weiteren Kreisen von Priestern oder Kundigen bekannt ist.

Der Schutzgeist kommuniziert in der Regel auf sehr subtile Art und Weise mit seinem Schützling, dem das auch gar nicht immer sofort bewusst sein muss. Der Schutzgeist erkennt Gefahren in der unsichtbaren Welt oder warnt vor verhängnisvollem Schicksal, kann aber auch Geist und Sinne im Diesseits stärken.