Brandweihe

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Mit diesem seltenen, auf uralte Stammestraditionen zurückgehenden Ritus, bietet ein in der Tradition von Weltvater Natan stehendes Sippenoberhaupt dem Feuer- und Kriegsgott Riamodan eine Opfergabe dar, um ihn für die anschließenden Fürbitten von Sippenmitgliedern, Waffenbrüdern und Freunden Milde zu stimmen. Die Teilnehmer treten mit den Urnen von Verstorbenen, um deren Seelenfrieden sie sich sorgen, vor Riamodan und leisten Fürbitten, Schwüre und Prüfungen, um den Ahnengeistern Frieden und Einlass in die Unterwelt zu ermöglichen. Dies ist nicht zu jeder Zeit möglich, sondern nur, wenn gewisse Vorzeichen und Bedingungen erfüllt sind. Man geht davon aus, dass die Brandweihe nur innerhalb eines exakten Zeitfensters etwa alle Sieben Jahre möglich ist.


kosmologische Annahmen

Die Seele Verstorbener wird nach dem Tod von den Winden der Totengöttin Riadugora in ihre Hallen in der Unterwelt getragen, wo sie auf ihre Wiedergeburt wartet. Doch wie wir alle wissen, kommt nicht jede Seele zur Ruhe. Immer wieder gibt es besonders tragische oder gewaltsame Umstände, manchmal auch unerledigte Angelegenheiten, die eine Seele daran hindern können, zur Ruhe zu kommen und ihren verdienten Platz in Riadugoras Hallen einzunehmen. Um ruhelosen Ahnengeistern doch noch Frieden zu bringen kann Riamodan angerufen werden. Der Gott des Feuers, der Leidenschaft und des Krieges ist der zweite Gott der Unterwelt neben der Totengöttin. In Arbon weiß man, dass sein Feuer verlorenen Seelen den Weg die Unterwelt weisen kann, falls Die Vier Winde die Seele des Verstorbenen nicht dorthin gebracht haben.


Ablauf

Zwar gibt es ein gewisses Überlieferungsproblem und die Gelehrten sind sich in manchen Details uneins, welches die richtige Form des Rituals ist oder wie viele Abweichungen davon toleriert werden können. Aber es steht fest, dass es nur zu einer Sternkonstellation vollzogen werden kann, in der Jahans Haus im Sternbild der Kleinen Hand steht. Wenn zu diesem Sternbild eine Person aus Natans Blut (jedweder arbonischer Adelige) ein unerklärliches Fieber bekommt, kann schon mit einiger Sicherheit angenommen werden, dass es sich um das siebentägige „Jahansbrennen“ handelt und der Kranke in Wahrheit gar nicht krank ist, sondern von Riamodan die Ehre erhält, den rastlosen Seelen den Weg in die Unterwelt weisen zu dürfen. Die Freude der betreffenden Edlen hält sich dabei jedoch stets in Grenzen, da Riamodan sie ohne Rücksicht auf ihre aktuelle Lebenssituation oder ihr Alter auswählt und sie zwangsläufig durch das Jahansbrennen zu Tode kommen müssen. Die Riten zielen darauf ab, den Ursprungsmythos der Brandweihe symbolisch nach zu spielen.


Mythos

Ischaya, die Geliebte des Jahan erkrankte an einer schlimmen Krankheit, während Jahan auf einem Kriegszug in der Ferne stritt. Auf dem Sterbebett, als sie ihrem Tod ins Auge blickte, verfluchte sie die Götter, dass sie sie so früh von ihrem Geliebten fortnahmen und ihn nicht einmal in ihrer Todesstunde sehen konnte.

Daraufhin verwehrte Riadugora ihr den Eintritt in Ihre Hallen.

Als Jahan zurückkehrte und nur ihren Leichnahm fand, da war er in Trauer um seine Geliebte und ging jede Nacht in Tränen zu Bett. In der Siebten Nacht nach ihrem Tod, träumte er von ihr, wie sie vor Riadugoras Hallen stand, und ob ihrer Vermessenheit keinen Einlas fand. Das konnte Jahan nicht ertragen, so dass er beschloss sein Leben zu geben um für ihre Seele zu bitten. Er betete zu Riamodan, sein Opfer anzunehmen und sie in die Unterwelt zu geleiten. Da er in seinem Leben als ehrenhafter Streiter im Riamodangefälligen Kampf sein Blut gelassen hatte, erhörte Riamodan sein Flehen und erfüllte ihn mit seinem Feuer. Jahan brannte innerlich, sieben Tage und sieben Nächte erfüllten ihn die Flammen des Königs der Unterwelt.

Während er betete und brannte, wachte sein treuer Freund und Mitstreiter Mahavir über ihn, denn die Anhänger dessen, der sich zum gottgleichen aufschwingen wollte, versuchten Jahan in seinem frommen Gebet zu stören, denn alles was da fromm ist, das ist den Ketzern ein Dorn im Herzen.

Und am letzten Tag nahm Mahavir seinen Dolch und wollte dem Riamodan ein prächtiges Tier opfern. Da traten die Jünger Botans nahe des heiligen Feuers. Und ihr Stahl und ihre Klauen zerfetzten die Augen des treuen Freundes und verletzten seinen Leib, so dass auch er herniedersank, um im Feuer des Riamodan zu sterben.

Doch Jahans Opfer gelang und sein brennender Leib und seine brennende Seele schritten in die Unterwelt zu Ischaya. Dort erwartete ihn jedoch ein schauerliches Ungeheuer, das ihn auf seinem Weg behindern wollte. Und da Jahan aber vom Blut des Natan war da obsiegte er im Kampf gegen die Bestie. Ischaya schaute die Flamme und folgte ihr durch die Dunkelheit. Und so hell war das Feuer seines Opfers, dass Riadugora ihre Hallen für beide und auch für Mahavir öffnete und ihre Seelen einließ.


Berichte

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